Mit Vollgas Richtung Zukunft

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Der BMW i8 ist ein ganz großer Wurf, atemberaubend rassig und ein Hingucker, der aufgrund seines intelligenten Hybridantriebs ein würdiger Technologieträger seiner Marke ist. Mithilfe von 362 PS Systemleistung und 570 Nm Drehmoment vertritt er auch die Sportwagen-Gilde würdig. Von einer Launch-Control-Funktion unterstützt, beschleunigt der i8 in 4,2 Sekunden auf Tempo 100. 200 km/h sind nach 15,2 Sekunden Geschichte. Mühelos sprintet der BMW i8 bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, die auch alleine durch den Verbrennungsmotor erreicht und gehalten werden kann. Das ist extrem sportlich. Aber er kann auch gemütlicher, denn das Coupé rollt erst einmal nahezu lautlos an, wenn er im Elektro-Modus gleitet. 7,8 kWh speichert der im Mitteltunnel verbaute Lithium-Ionen-Hochvoltakku, das genügt nach Norm für 37 Kilometer bei höchstens 120 km/h. Binnen zweieinhalb Stunden ist er aufgeladen. Benziner und Rekuperation führen während der Fahrt frischen Saft zu, der wiederum in der Stadt genutzt werden kann. Erst wenn der Verbrenner anspringt (ein Dreizylinder-Turbobenziner im Heck), wird der i8 zum Sportler. Der Motor dreht quirlig und klingt dabei sonor und mit künstlich erzeugtem Unterton. Speziell im Sport-Modus der Automatik röhrt er dann wie ein Großer. Der i8 beherbergt zwei Maschinen, die sich die Arbeit teilen: eine elektrische mit Leistungselektronik und Steckdose vorn und einen Dreizylinder-Benziner mit Getriebe hinten. Das führt über Land zu dem sicheren Gefühl, nicht vor der Zeit liegenbleiben zu können, und in der Stadt zu häufigem Verzicht auf den Benzinmotor, was schlichtweg viel Fahrfreude bedeutet. Faszinierend ist die Art der Fortbewegung. Die Elektromaschine treibt die Vorderräder an. Soll es schneller gehen, kommt der 1,5-Liter-Dreizylinderturbo hinzu. Er sitzt über der Hinterachse und schickt die Kraft an die Hinterräder. Nur im reinen E-Betrieb ist der i8 ein Fronttriebler. Die Koordination beider gelingt der Elektronik gut. Ums Schalten kümmert sich eine unauffällige Sechsgangautomatik. Überraschend gut ist auch der Fahrkomfort. Das Fahrwerk schluckt Unebenheiten souverän. Im Alltag federt der BMW i8 für Sportwagenverhältnisse angenehm komfortabel, ohne sich den Ruf einer Sänfte einzuhandeln. Zum Serienumfang gehören Adaptivdämpfer, welche die Federung je nach gewähltem Fahrmodus variieren. Fünf unterschiedliche Fahrmodi stehen zur Wahl. Neben dem Comfort- und dem Eco-Pro-Modus, in denen sowohl kombiniertes Fahren mit E-Antrieb und Verbrennungsmotor als auch rein elektrische Fortbewegung (eDrive) möglich ist, kann der Sportmodus angewählt werden. Erwähnenswert ist auch das coole digitale Cockpit. Der i8 ist zudem besonders langstreckentauglich. Dazu tragen die bequemen Vordersitze sowie das Dreispeichenlenkrad bei. Der Fahrer schaut auf 2 runde Digitalanzeigen. Auf dem geschwungenen Armaturenträger thront in der Mitte ein Navigations- und Entertainmentsystem-Bildschirm. Die Außenhaut des BMW i8 besteht zum Großteil aus thermoplastischen Kunststoffen. Lediglich die Frontklappe und die Türaußenhaut sind aus Aluminium. Unter dem Kunststoffkleid des 2+2-Sitzers befindet sich eine Fahrgastzelle aus CFK, während der Vorder- und der Hinterbau aus Aluminium bestehen. An der Front wurde der BMW i8 deutlich geglättet. Die Position der Seitenspiegel wurde verändert. Die Spiegel sitzen nun auf dem Türrahmen und nicht mehr weit oben an der A-Säule. Am Heck fallen die Änderungen des BMW i8 nicht ganz so stark auf. Der massige Diffusor gehört der Vergangenheit an, allerdings bilden die Karosserieelemente neben der Heckscheibe noch einen Hingucker. Zur Grundausstattung zählen unter anderem 20-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, adaptive Dämpfer, das Navigationssystem Professional, eine Einparkhilfe, ein Abstandsregel-Tempomat und lederbezogene Sportsitze. Minimal trinkt das Auto 4,5 Liter pro 100 km. Taucht der i8 auf, herrscht Ausnahmezustand. BMW hat ein spektakuläres Stück Technik auf die Räder gestellt, das sehr gut für sein Image ist. Elektrisch surrend in der Stadt und mit viel Esprit auf der Autobahn – so bringt der Hybrid viel Freude ins Fahren. Die aufwendige Technik, ohne die CO2-Ziele unerreichbar sind, funktioniert einfach gut. Das Design ist ein Publikumsmagnet.