Abarth Punto EVO: Mit Skorpion auf der Überholspur

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Die Idee, die legendäre Tuner-Marke Abarth mit ins Boot zu holen, war ein intelligenter Schachzug von Fiat. Mit sportlichem Design präsentiert sich hier ein wirklicher Athlet: der Fiat Abarth Punto Evo. Der Italiener mit dem Skorpion ist dynamisch, flott und macht vor allem sehr viel Spaß. Aber trotz der Fahrspaß-Auslegung kommt beim Abarth Punto Evo der Komfort auch nicht zu kurz. Hier hat Fiat einen gelungenen Kompromiss gefunden und präsentiert einen praktischen Kleinwagen für den Alltag, der dazu noch eine Extraportion Temperament besitzt.

Die Aerodynamik und sein neu entwickeltes Triebwerk machen die wesentlichen Unterschiede zu seinen Vorgängern aus. Die vergrößerte Frontschürze und zwei seitliche Luftauslässe am Heck springen direkt ins Auge. Optisch präsenter als zuvor ist auch der in der Heckschürze sitzende Diffusor, der zentral die Scheinwerfer für Rückwärtsgang und Nebelschlussleuchte beherbergt. Ebenfalls wurde der Spoiler des Abarth Punto Evo vergrößert. Zur Serienausstattung gehören zudem schicke 17-Zoll-Alufelgen mit dem Marken-Skorpion. Die Topversion des leistungsstarken Kleinwagens bringt es, dank eines 1,4-Liter- Turbo-Triebwerks, auf 163 PS. Damit sind die vielen Abarth-Skorpione an Felgen und Flanken gerechtfertigt. Beredte Zeichen allesamt und durchaus gut aussehend. Das Skorpion-Symbol ist dem Sternzeichen des Wiener Motorrad-Rennfahrers und Fahrzeugtuners Carlo Abarth zu verdanken, der während seines Lebens viele Fahrzeuge renntauglich machte und seine Turiner Firma 1971 an Fiat verkaufte.

Der Turbomotor dieses Flitzers verfügt über die neue Multiair-Technik, bei der die Einlassnockenwelle durch ein komplexes Hydrauliksystem ersetzt wird. Dadurch ist eine vollkommen variable Steuerung der Ventile auf der Einlassseite möglich und das bedeutet mehr Leistung, weniger Verbrauch und niedrigeren CO2-Ausstoß. Im Schnitt benötigt das Euro-5-Triebwerk des Sportlers 6,0 Liter pro 100 Kilometer. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 213 km/h. Spritzig kommt er in die Puschen und beweist somit sein sportives Talent. Der Vierventiler kommt auf 250 Nm Drehmoment und schafft es aus dem Stand auf Tempo 100 in 7,9 Sekunden. Die Sechsgang-Schaltung ist knackig und das Einlegen der Gänge geht präzise vonstatten. Seine Bremsen greifen bissig und Lenkung und Gaspedal sprechen direkt an. Der Sound des Flitzers mit italienischem Temperament klingt angenehm sonor. Zu den Interieur-Bonbons gehört auf jeden Fall der auffälligeManettino in der Mittelkonsole. Dieser Schubschalter neben dem Ganghebel  mit dem sich der Punto Evo von verbrauchsoptimiertem Normal-Setting auf Sport-Modus trimmen lässt, ist so erwähnenswert, weil das Umschalten in die Position Sport spürbare Auswirkungen hat: Die Lenkung verhärtet etwas, der Motor spricht direkter auf Gasstöße an und die Bremsen packen robuster zu.

Die elektronische Differenzialsperre TTC optimiert außerdem beim Beschleunigen aus engen Kurven die Traktion und verhindert durchdrehende Räder. Scharrende Antriebsräder sind ohnehin die Ausnahme, denn die Antriebsschlupfregelung ASR greift ebenso früh ein wie der Schleudersitz ESP. Ein großes Lob verdient auch die Qualität des Innenraums. Das Armaturenbrett wirkt extrem hochwertig und verleiht dem Flitzer ein dynamisches Flair. Ein gelber Rand ziert die Instrumente und gelbrote Nähte die Sportsitze und den Schaltsack. Ein Abarth-Logo mit stilisiertem Skorpion in der Lederlenkrad-Mitte, Alupedale und die großen Jaeger- Ziffernblätter verleihen dem Zweitürer zusätzlich einen sportlichen Anstrich. Die Ledersitze sehen nicht nur gut aus, sondern geben leicht sportlichen Halt. In Sachen Kofferraum-Funktionalität geht nichts verloren. Sind die Rückbanklehnen umgeklappt, stehen 1030 Liter Stauraum zur Verfügung. Ansonsten sind es immerhin 275 Liter.

War bereits der Punto Evo ein praktischer, ansehnlicher und sicherer Kleinwagen, so legt die Abarth-Version noch eine optische und fahrtechnische Extra-Portion Dynamik oben drauf. Damit ist die absolute Pisten-Gaudi perfekt.