Der familienfreundliche Franzose (Citroën C4 Picasso e-HDI 115)

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Am Wochenende, wenn die Familie ihren Citroën belädt, um mit ihm ans Meer zu fahren, muss nicht viel zu Hause bleiben. Ob Liegestuhl, Gummiboot oder Sonnenschirm, alles findet Platz an Bord. 537 Liter Kofferraumvolumen sind nicht von schlechten Eltern. Und wer die verstellbaren Einzelsitze nach vorn schiebt, kommt sogar auf ein Volumen von 660 Liter. Die Variabilität des Innenraums im C4 Picasso ist absolut familientauglich. Die Gestalt des hochaufragenden Viertürers zeugt von seinen Intentionen. Er steht wie ein Riese auf 17 Zoll großen Leichtmetallrädern. Die horizontale Betonung der Front mit dem Doppelwinkel und die dreidimensionale Ausprägung der Flanken sehen einfach flott aus. Das Heck steht steil und fast über der Hinterachse. Der 4,43 Meter lange C4 Picasso ist vier Zentimeter kürzer als sein Vorgänger, aber dafür hat der Radstand zugelegt: 5,5 Zentimeter Zuwachs sind üppig und sorgen im Innenraum für fürstliche Platzverhältnisse. Außen kommt der C4 Picasso mit knappen Überhängen, breiter Spur und niedriger Dachlinie daher, drinnen herrscht Wohlfühl-Atmosphäre auf allen Plätzen. Die Panorama-Frontscheibe trägt außerdem zum guten Raumgefühl bei. Die vorderen Sitze sind äußerst bequem, den Beifahrersitz gibt es in der Exclusive-Ausstattung sogar mit Massagefunktion und ausfahrbarer Beinauflage und auch die drei Einzelsitze hinten fallen selbst für Erwachsene angenehm groß aus. Das aufgeräumte Cockpit besitzt einen serienmäßigem 7-Zoll-Tochscreen-Bildschirm unten und einen 12-Zoll-Monitor oben. Und bei den Assistenzsystemen ist erstmals ein Abstands-Tempomat verfügbar. Der lebhafte 115-PS-Vierzylinder bietet viel Laufkultur und schönen Durchzug. Durchaus hörbar, aber niemals zu laut. Das Fahrwerk ist eine Überraschung, denn der C4 ist erstaunlich stramm ausgelegt und fährt sich sehr handlich – kein Schaukeln, kaum Wanken. Auch die elektrische Servolenkung spricht direkt an. Dass der Picasso ein Gemeinschaftserlebnis bieten will, zeigt die mittige Anordnung des 12Zoll großen Kombiinstruments. Der Monitor ist von allen Passagieren gut zu sehen und kann Geschwindigkeit, Motordrehzahl und die Streckenführung bei Navigationshilfe anzeigen. Der Picasso zeigt sich sparsam und kommt mit vier Liter Treibstoff 100 Kilometer weit, ohne dass es dafür übermäßiger Anstrengung des Fahrers bedürfte. Das Mikro-Hybrid-System mit einem 2,2 kW starken Starter-Generator und Bremsenergie-Rückgewinnung spielt die Hauptrolle bei der Verbrauchssenkung. Beim Tanken erfreut der Citroën mit einer automatischen Tankklappe, in die der Deckel des Stutzens integriert ist und der Handgriff zum bisweilen dieselverklebten Drehgriff überflüssig wird. Wohlgefällig ist die Federung, die geschätzte Citroën-Tugenden pflegt. Sanft und sachte bügelt sie Asphaltfalten aus. Der 1,6-Liter-Diesel mit 116 PS beschleunigt auf maximal 189 km/h. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der Picasso 11,8 Sekunden, was ebenfalls in Ordnung ist. Angenehm ist auch, dass es sich selbst bei hohen Geschwindigkeiten noch mühelos plaudern lässt, ohne dass man die Stimme erheben muss. Im Parkhaus darf dann auch der in der Ausstattungsvariante „Exclusive“ vorhandene Parkassistent sein Können beweisen. Mit resolutem Lenkradeinschlag bugsiert er den C4 ohne Zutun ihres Fahrers in die vorgesehene Parklücke. Wer sich das Steuer nicht völlig aus der Hand nehmen lassen will, kommt ebenfalls gut mit den Bildern der Rückfahrkamera zurecht, die es schon ab der preiswerteren Version „Intensive“ gibt. Beim Verstauen von Einkäufen offenbaren sich schließlich auch Picassos Qualitäten als Lastesel. Selbst größere Mengen lassen sich dank elektrischer Heckklappe und niedriger Ladekante gut ins Fahrzeug bugsieren. Der Citroen C4 Picasso ist kein Auto von der Stange. Das ungewöhnliche Design mit viel Glas und einer futuristischen Frontpartie hebt ihn deutlich von der Konkurrenz ab. Der Citroën C4 Picasso ist ein verträglicher und variabler Begleiter für den ganzen Familienclan.