Es ist Cabrio-Zeit und da freuten wir uns besonders auf eine Testfahrt im Fiat Spider Lusso. Auf den ersten Blick könnte man ihn für einen Mazda MX-5 halten. Wir suchten nach den Unterschieden zum japanischen Traditions-Roadster.
Exterieur
Der Fiat Spider Lusso sieht aufregend und dynamisch aus, ein Eindruck, der durch seine flache Form insgesamt, die langgezogene Motorhaube und den kurzen Überhang am Heck entsteht. Er teilt sich unverkennbar die Plattform mit dem Mazda MX-5, ist aber rund 15 Zentimeter länger und besitzt jede Menge Retroanleihen, hat aber eine völlig andere Schürze und flachere Rückleuchten. Der Roadster besitzt eine Höhe von 1,23 Metern, eine Breite von 1,74 Metern und eine Länge von 4,08 Metern. Der Radstand misst 2,31 Meter. Dass sich die Designer dazu entschieden haben, die A-Säule in Alu zu erhalten, war eine gute Idee. Sehr gut stehen dem Spider Lusso auch die 17-Zoll-Alufelgen und die Scheibenrahmen in gleicher Farbe. Unser Testauto besaß die Farbe Italia blue. Insgesamt stehen acht Farben zur Auswahl.
Interieur
In nicht einmal fünf Sekunden wird der Fiat 124 Spider zum Cabrio. Das Stoffverdeck öffnet sich durch das Umlegen eines kleinen Schalters, dann drückt man es hinter den Sitzen fest und schon lässt es sich wunderbar „oben ohne“ cruisen. Bis etwa 50 km/h funktioniert das auch bei Fahrt. Genauso simpel funktioniert auch die restliche Bedienung dieses Autos. Fiat hat bei seiner Innenraumgestaltung nicht die klassischen Sportwagen-Tugenden vergessen. Sehr übersichtlich sind die drei Rundinstrumente hinter dem Lenkrad. Das perfekt proportionierte Multifunktionslenkrad lässt sich in der Höhe verstellen und ist schön griffig. Links am Lenkrad befinden sich Infotainmentsystem und Bordcomputer, rechts der Tempomat. In der Tür findet man die elektrischen Fensterheber und die Spiegelverstellung. Über die Lüftungsdüsen können Fahrer und Beifahrer den Luftstrom regeln. Im Stand und bis zu 6 km/h lässt sich das freistehende Navigationsgerät wie ein Smartphone durch Berühren einstellen. Danach kann der Fahrer die Bedienelemente in der Mittelkonsole nutzen. Hat man im Inneren Platz genommen, bemerkt man wie angenehm die Sicht durch die schmalen Scheiben ist. Bei geschlossenem Dach ist selbst für groß gewachsene Personen ausreichend Platz vorhanden. Die tiefe Sitzposition ist angenehm und die bequemen Sitze bieten ordentlichen Seitenhalt. In den Kofferraum vom Fiat 124 Spider Lusso passen 140 Liter. Maximal zugeladen werden dürfen 190 kg. Zur Serienausstattung zählen unter anderem Klimaanlage, Radio mit MP3- und USB-Anschluss, Lederlenkrad, elektrische Fensterheber, Tempomat und Zentralverriegelung. Optional sind auch die wesentlichen Extras (Navigationssystem, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, Soundsystem) erhältlich.
Motorisierung
Im Fiat Spider Lusso kommt ein 1,4 Liter großer Vierzylinder mit Turboaufladung und 103 kW/140 PS zum Einsatz. Hinzu kommen 240 Newtonmeter und 1,4 Liter Hubraum. Der drehfreudige Turbobenziner hat mit den 1125 Kilogramm Leergewicht leichtes Spiel. Die knackige Sechsgang-Schaltung mit sehr kurzen Schaltwegen passt optimal hierzu. Der kombinierte Normverbrauch liegt selbst bei sportlicher Fahrweise unter acht Liter / 100km.
Fahrverhalten
Am Autofahren Vergnügen finden, kann man im Fiat Spider Lusso. Vor allem, wenn man bei schönem Wetter abseits von Städten und Autobahnen über Landstraßen düst. Bei häufigen Lastwechseln und zackigen Kurvenfahrten zeigt sich der Vorteil des niedrigen Gewichts. Auch dass der Spider mit Hinterradantrieb fährt, ist schön fürs Fahrvergnügen. Sehr präzise flitzt der Fiat durch Kurven, was richtig Spaß macht. Die kurze Abstimmung des Sechsgang-Getriebes und die nicht allzu harte Fahrwerksabstimmung passen hervorragend zu diesem Roadster. Auch wenn 140 PS erstmal nicht aufregend klingen, reichen diese doch bei diesem Fahrzeug eindeutig für gute Laune beim Autofahren aus.
Fazit
Mit echtem Retro-Charme konnte der Fiat 124 Spider unsere Herzen erobern. Er ist ein klassischer Roadster, mit dem das Fahren auf jedem Kilometer Spaß macht. Seine Top-Verarbeitung ist ein weiterer Pluspunkt. Uns wurde bei der Testfahrt dank der extremen Wendigkeit und der sportlichen Agilität viel Fahrspaß geboten.