Nissan ergänzt den Pulsar mit der Topversion 1.6 DIG-T. Das bedeutet deutlich mehr Leistung unter der Haube. Die Japaner haben sich wieder einmal etwas besonders Schlaues ausgedacht: Sie bieten ein Auto an, das sie in der exklusiven Nische der Nische platzieren. Ein weiterer Konkurrent in der beliebten 150-PS-Klasse? Nein! Ein GTI gar mit 200 oder mehr PS? Nein! Sie siedeln ihren stärksten Pulsar zwischendrin an – wo es bislang nur ganz wenige Konkurrenten gibt. Bewusst sollte es „nur“ ein starker Kompakter für Papi werden, der nicht zu stark aufgemotzt daherkommt und welcher den Rest der Familie nicht verschreckt. Als klassische Kompakt-Limousine konzipiert, zeigt das Design des Pulsar bewusst Gestaltungsmerkmale der Crossover-Modelle Qashqai und X-Trail. So auch die ausgestellten Radhäuser, zwischen denen sich die Taille fließend verjüngt. Die Maße aber sind etwas Besonderes. Der kompakte Nissan ist nämlich 4,39 Meter lang und hält zwischen den Achsen einen Abstand von 2,7 Metern. Um Neuerungen zu erkennen, muss man schon genau hinsehen. Im Cockpit ist das breite, quer über die Armaturentafel reichende Zierelement in Carbonoptik gehalten. Sitze, Lederlenkrad und Schalthebelsack tragen weiß hervorgehobene Ziernähte. Außen besteht die gleiche Zurückhaltung: 17-Zoll-Aluräder in eigenständigem Design, schwarze Einfassungen der LED-Scheinwerfer und eine Chromblende für das Auspuffend-Rohr – das war‘s. Entsprechend dezent klingt nach dem Druck auf den Startknopf der aufgeladene Direkteinspritz-Benziner, der hier zum Einsatz kommt. Aber lässt man den Turbo-Vierzylinder von der Leine, drückt er die Passagiere mit einer Vehemenz in die Sitze, die man vom Pulsar bislang nicht kannte. Wer beim 1.6 DIG-T Kupplung und Sechsgangschaltung fix bedient, erreicht Tempo 100 bereits nach 7,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt laut Nissan 217 km/h. Der 1,6-Liter-DIG-T-Turbo-Benzindirekteispritzer mit 140 kW (190 PS) krönt das Motorenprogramm des neuen Pulsar. Dieser kräftige Motor kann mehr als nur fauchen und sprinten. Das Triebwerk stemmt ordentliche 240 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle, und das in einem Bereich von 1600 bis 5200 Touren. Dieses bemerkenswerte Drehmoment sorgt für kräftigen Durchzug, so dass der Vierzylinder sich im Alltag sehr elastisch fahren lässt. Er gibt nicht den nervösen Hochleistungsmotor. Das passt zum Pulsar, mit dem man weniger Kurven räubert als viel mehr lange Strecken souverän zurücklegt. Fahrwerk und Lenkung zeigen sich von der Mehrleistung wenig beeindruckt. Durch das verbesserte Fahrwerk steigert sich die ausgewogene Balance zwischen Sportlichkeit und Komfort. Nissan hat Federn und Dämpfer verändert sowie die Steifigkeit erhöht, wodurch der Pulsar 1.6 DIG-T straff, aber ohne übermäßige Härte auf Unebenheiten reagiert. Selbst auf schnellen Autobahnetappen gibt es Dank des gebotenen Komforts keinen Anlass zur Klage. An den Antriebsrädern walten nun naturgemäß stärkere Kräfte, doch selbst beim zackigen Herausbeschleunigen aus engen Kurven ist störendes Zerren in der Lenkung kaum spürbar. Das Triebwerk agiert leise und vibrationsarm. In der Stadt kann im vierten Gang des exakt schaltbaren Sechsganggetriebes bei 1400 Touren bequem im Verkehr mitgeschwommen werden. Es kann aber auch fröhlich bis 6000 Umdrehungen pro Minute hochgejubelt werden. Den Normverbrauch gibt Nissan mit 5,7 Litern an. Es ist konsequent, dass der Power-Pulsar nichts von seiner Alltagstauglichkeit verloren hat. Es besitzt nach wie vor einen der größten Innenräume der Kompaktklasse. Durch einen der längsten Radstände seiner Klasse und das cleverere Innenraumlayout bietet der Pulsar den Fondpassagieren den am großzügigsten bemessenen Knieraum (692 mm) im Segment. Der Pulsar bietet innen Platz im Kompaktklassenübermaß, sowohl für den Fahrer wie für die Fahrgäste im Fond. Und der Kofferraum muss dafür nicht beschnitten werden: 385 bis 1.395 Liter nimmt er auf. Der neue Nissan Pulsar, er ist ein exklusives Produkt, so exklusiv wie ein Pulsar am Sternenhimmel und überstrahlt (besonders beim Platzangebot) die vereinte Kompaktklassenkonkurrenz.