Lange Ladezeiten, begrenzte Kapazität, keine Steckdose in der Nähe: diese Nörgeleien über herkömmliche E-Autos sind kein Argument mehr. Denn diese Probleme fallen bei den Toyota Hybrid Modellen weg, weil sie alle ohne zusätzliches Aufladen an der Steckdose funktionieren. Und in einem Zeitalter, wo Dieselfahrzeuge kurz vor dem Aussterben stehen, ist die Bedeutung von Hybrid-Fahrzeugen enorm gestiegen. Für einen Hybridantrieb sprechen viele gute Gründe: höchste Effizienz, Zuverlässigkeit und dynamischer Fahrspaß sind nur drei davon. So wundert es nicht, dass der Absatz von Hybridantrieb-Fahrzeugen auch in Europa (vor allem in Deutschland) stetig ansteigt. Bereits lange vor dem Aus von Dieselfahrzeugen hat Toyota seine Liebe zum HEV (englisch: hybrid electric vehicle) und dessen Potential entdeckt. Die halbelektrischen, spektakulär sparsamen Modelle machten den japanischen Autokonzern zum Innovationstreiber der Branche. Toyota ist der drittgrößte Autohersteller der Welt und 60 Prozent aller weltweit produzierten Hybridautos rollen aktuell bei Toyota vom Band. Zudem ist das Unternehmen in jedem europäischen Land Marktführer im Hybrid-Segment.
Die Geschichte der Hybridmotoren
Obwohl die Hybridmotoren auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken können (bereits seit über einem Jahrhundert wird an der Entwicklung des Hybridmotors geforscht), hat sich dieses Konzept erst im letzten Jahrzehnt in unser Bewusstseins gesetzt. Dabei begann der Verkauf der ersten Generation des Toyota Prius in Japan bereits im Dezember 1997. Der Ottomotor verfügte über eine Leistung von 43 kW (58 PS), der Elektromotor über 30 kW (40 PS). Die Batterie war eine Baugruppe, die die Wagenbreite ausfüllte und bestand noch aus herkömmlichen runden Batteriezellen. Der Toyota Prius war das erste Großserienmodell mit Hybridantrieb. Mitte 2000 wurde eine überarbeitete Version des Prius (NHW11) eingeführt, die auch außerhalb von Japan vermarktet wurde. Das Äußere hatte sich nur unwesentlich verändert. Die Leistung des Ottomotors ist auf 53 kW (72 PS), die des Elektromotors auf 33 kW (44 PS) erhöht worden. Ebenso wurde die Energiekapazität des mit neuen speziell entwickelten Flachzellen bestückten Nickel-Metallhydrid-Akkus vergrößert, um die Effizienz des THS zu verbessern. Als der Prius 1997 erstmals erschien und ab 2000 in Europa angeboten wurde, rang er den meisten Konkurrenten nur ein mitleidiges Lächeln ab. Doch Toyota setzte beharrlich auf die Technik – und hat bis heute insgesamt mehr als neun Millionen Hybridautos weltweit abgesetzt. Die Erfolgsstory – Made in Japan – begann…
Warum Hybrid ?
Der Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor gehört die Zukunft, denn Hybrid-Autos eilt der Ruf voraus, besonders umweltfreundlich zu sein. Das Prinzip des Hybrid-Autos ist dabei so einfach wie logisch: Man kombiniert zwei Antriebe, kompensiert so die jeweiligen Schwächen, nutzt die Stärken und spart dadurch Energie. Im Mildhybrid unterstützt der E-Motor den Verbrenner beim Beschleunigen, letzterer muss demzufolge weniger Energie aufwenden, wodurch der Benzinverbrauch sinkt. Im Vollhybrid ist sogar rein elektrisches Fahren möglich. Die Autos der Zukunft sind wichtig, weil es nicht möglich ist, die Abgasgrenzwerte mit einer anderen Antriebsart einzuhalten. Hybridfahrzeuge stellen eine Alternative zu Fahrzeugen dar, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten. Reine Elektroautos sind bisher nur im Stadtverkehr eine Alternative. Hybridfahrzeuge können jedoch auch für längere Überlandfahrten oder Autobahnstrecken eingesetzt werden und sind derzeit die beste Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen. Die Vorteile der Hybridfahrzeuge liegen in dem sparsamen Verbrauch und Bestwerten im Bereich der CO2-Emissionen, weshalb sie in Städten sowie Ballungsräumen eine Alternative für die Zukunft darstellen. Ein Auto mit Hybridantrieb verbraucht wesentlich weniger Benzin und stößt weniger Schadstoffe aus, was die Umwelt schont und Spritkosten senkt. So haben die Hybridfahrzeuge, die 2017 in Deutschland neu zugelassen wurden, im Durchschnitt nur 91,5 Gramm CO2 pro Kilometer ausgestoßen und unterschreiten bereits jetzt die Grenzwerte für das Jahr 2021 von 95 g/km deutlich. Somit hat man mit einem Toyota Hybrid immer freie Fahrt in jede Stadt. Und das ohne Ladezeiten – die Batterie des Elektromotors wird während der Fahrt von alleine aufgeladen und ist bis zu durchschnittlich 50% der Fahrzeit im Einsatz. Der Elektromotor hat ein hohes Drehmoment, weshalb Hybridfahrzeuge bei gleicher Leistung schneller beschleunigen als Diesel- oder Benzinautos. Bei normaler Fahrt läuft der Verbrennungsmotor mit niedriger Drehzahl. Der Elektromotor des Hybrid-Autos fungiert beim Bremsen gleichzeitig als Generator, gewinnt also aus jedem Bremsvorgang neue Energie, die wiederum in die Batterien (z.B. Lithium-Ionen- oder Nickel-Metallhydrid-Akkus) eingespeist wird.
Wer die Wahl hat…
Toyota bietet eine große Palette von Hybridfahrzeugen an. Da fällt die persönliche Entscheidung nicht immer ganz leicht. Wir haben hier eine kleine Auswahl getroffen. Dabei steht jedes Modell für höchste Hybrid-Kompetenz und verdeutlicht Deutschlands riesige Hybrid Modell-Vielfalt.
Yaris Hybrid
Die aktuelle Generation des Toyota Yaris hat 2017 mehr als nur ein Facelift bekommen. Hinzu kam ein gelungener Feinschliff bei Design, Qualität, Fahrgefühl und Sicherheit: Der Yaris wächst von 3,89 Meter Länge auf 3,95 Meter, Breite und Radstand bleiben in etwa gleich. Das Exterieur wird straffer und aggressiver. Die wichtigste Änderung erkennt man an der Front: Das x-förmige Markengesicht ist nun etwas unauffälliger, statt Chromleisten sorgen Sicken für die Kontur. Ein Wabengitter bedeckt den Grill, die Lichtsignatur mit LED-Tagfahrlicht, die Nebelscheinwerfer und die Frontschürze wurden ebenfalls neu gestaltet. Für den Innenraum des Yaris gibt es neue Ausstattungsmöglichkeiten und Farben, außerdem hat Toyota die Anzeigen und Schalter verbessert. Kollisionswarner, Notbremsassistent, automatisch abblendendes Fernlicht, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung sind Serie. Statt des 1,33-Liter-Motors kommt ein stärkerer und gleichzeitig sparsamerer Benziner mit 1,5 Liter Hubraum zum Einsatz. Toyota hat den 1,33-Liter-Benziner durch einen Vierzylinder mit 1,5 Liter Hubraum und 111 PS ersetzt. Die Hybridversion wird durch einen 45-kW-Elektromotor ergänzt. Auch in Sachen Fahrkomfort und Lenkung hat Toyota nachgebessert. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 11,8 s und seindurchschnittlicher Verbrauch ist mit 3,3 l/100 km angegeben.
Auris Touring Sports Hybrid
Richtig schnittig sieht der neue Toyota Auris Touring Sports aus! Dynamisch gezeichnete Front- und Heck-Partien lassen den Auris sehr sportlich erscheinen. Der Kombi ist gut ausgestattet und verbraucht als Hybrid nur 3,7 Liter auf 100 Kilometer. Das Cockpit ist wie bei Toyota gewohnt sauber verarbeitet. Man sitzt gut und freut sich über ein griffiges, kompaktes Lenkrad sowie viele Ablagen. Insgesamt kann man sich mit dem Auris-Cockpit schnell anfreunden. Mit einem kleinen Hebel lassen sich die drei Fahrstufen des Hybridsystems bedienen: vorwärts, rückwärts und der Modus B für Bergabfahrten unter Nutzung der (Benzin)-Motorbremse zusätzlich zur Generatorbremsung. Die Nickel-Metallhydrid-Batterie des Hybridantriebs wurde so unter den Fondsitzen platziert, dass der Gepäckraum nicht kleiner wird. So bietet der Kofferraum 530 bis 1658 Liter fürs Gepäck. Die Lenkung ist leichtgängig und präzise. Der Hybrid holt aus 1,8 Litern Hubraum und der E-Maschine 136 PS – und genehmigt sich laut Werksangabe nur 3,7 Liter auf 100 Kilometer. Der Auris ist ein typischer Familien-Kombi, der sich gutmütig fährt.
C-HR Hybrid
Das Kürzel C-HR steht für „Coupé High Rider“. Dahinter verbirgt sich ein kompaktes SUV-Coupé bzw. Crossover. Der C-HR ist stylisch, solch eine Form hat man noch nie an einem PKW gesehen. Bei 4,36 Metern Länge wirkt beim Toyota-Fünftürer der bodennahe Bereich der Karosserie wuchtig und massiv, der obere Teil hingegen scheint von einem Sportwagen entlehnt. Hinzu kommen Accessoires wie exaltierte Scheinwerfer, extravagant platzierte hintere Türgriffe und ein farblich abgesetztes Dach. Im Innenraum begeistert das ungewöhnliche Design. Elegant schwingt sich eine blaue Lichtleiste über die gesamte Armaturentafel bis in die Türverkleidungen. Der Fahrer blickt in ein klassisches Cockpit mit zwei Rundinstrumenten und rechts daneben wächst ein 8-Zoll-Touchscreen aus den Armaturen, der leicht nach links gedreht ist, um die Ablesbarkeit für den Fahrer zu verbessern. Das Ambiente ist toll, weil es modern aussieht, ergonomisch durchdacht ist und man sich ohne Umschweife zurechtfindet. Platz ist ausreichend für vier große Personen. Toyota bietet den C-HR mit dem aus dem Prius bekannten Hybridsystem aus Benzin- und Elektromotor mit stufenlosem Automatikgetriebe und einer Leistung von 122 PS an. 6,0 Liter gibt Toyota als Durchschnittsverbrauch an. Von 0 auf 100 km/h geht es in 11 Sekunden.
Prius +
Der Prius + ist optisch eine echte Ansage, denn Toyota hat beim neuen Prius Wert darauf gelegt, dass sich der Hybrid bereits von außen deutlich von der Masse abhebt. Eine dynamische Frontschürze, eine geänderte Heckpartie. Zu alledem ist er länger: 10,5 Zentimeter hat er vor allem nach hinten angebaut, um das Batteriepack mit 8,8 kWh Kapazität im Gepäckraum unterbringen zu können. Und sparsam ist er auch: Der Prius + bleibt nämlich bei einem Verbrauch von weniger als fünf Litern Benzin auf 100 Kilometern – egal, ob im dichten Stadtverkehr oder über eine lange Strecke mit 150 km/h auf der Autobahn. Das Herzstück im neuen Prius ist der nochmals verfeinerte Hybridantrieb. Der Toyota Prius + federt, lenkt und fährt optimal. 63 Kilometer elektrische Reichweite verspricht die Normmessung. Nach dem Start per Knopfdruck surrt der Prius + automatisch im vollelektrischen Modus davon und schaltet erst bei Bedarf in den regulären Hybrid-Betrieb in Kooperation mit dem Benzinmotor. Vorwählen lässt sich das wie auch drei verschiedene Fahrprogramme (Sport, Normal, Eco) per Knopfdruck, ein weiterer rein elektrischer Betriebsmodus mit reduzierter Leistung lässt sich speziell für den innerstädtischen Verkehr aktivieren. Rein elektrisches Fahren ist bis 50 km/h und rund zwei Kilometer weit möglich. 10,6 Sekunden braucht der 122 PS-starke Prius + für den Spurt von 0 auf 100 km/h, das Spurtpotenzial im Stadtverkehr ist groß. Bis 180 km/h auf der Autobahn sind möglich.
RAV 4 Hybrid
Das Toyota RAV4 Facelift hat eine neue Front gebracht, die das Kompakt-SUV bei einer Länge von 4,61 Metern moderner und schlanker aussehen lässt. Kühlergrill und Scheinwerfer formen eine schmale schlitzartige Einheit, die gut zu dem neuen Hybrid-Image passt. Die Heckleuchten zeigen sich modern in einem transparenten Design. Das Interieur des Toyota RAV4 Hybrid ist gekennzeichnet durch ein Armaturenbrett, das relativ weit in den Innenraum hineinragt. Knöpfe und Drehschalter sind im Toyota RAV4 sehr ordentlich verarbeitet. Auch die Verkleidung des unteren Armaturenbretts vor Bildschirm und Temperatur-Einheit ist hochwertig. Lobend zu erwähnen sind auch die bequemen Stoffsitze. Platz ist reichlich vorhanden, selbst auf den hinteren Sitzen hat man genügend Kopf- und Beinfreiheit. Zum Einsatz kommt ein 2,5 Liter Vierzylinder Sauger-Benziner, der zusammen mit dem Elektromotor auf gut 200 PS Systemleistung kommt. Verfügbar sind eine Variante mit Frontantrieb (Elektromotor unterstützt nur die Vorderräder) oder mit einem zusätzlichen Elektromotor für die Hinterachse. Die Systemleistung bringt den immerhin etwa 1,8 Tonnen wiegenden RAV 4 im Powermodus aus dem Stand in 8,5 Sekunden auf 100 km/h, 183 km/h sind als Höchstgeschwindigkeit möglich. Sein aufwendiger Motorenverbund ist auf Sparsamkeit durch höchsten Wirkungsgrad aus dem Teamwork von Verbrenner- und Elektroantrieb ausgelegt. So verbraucht der Hybrid gerade einmal 5 l / 100 km.
Aktuell baut Toyota das Hybridangebot weiter aus. Bis 2019 soll in jedem Segment mindestens ein Hybridmodell verfügbar sein.
Text:
AFA automobile editorial