Mitsubishi L 200 – „Version Handwerkeraufbau“

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Mitsubishi L200 – Ein Begleiter für alle Fälle

Viele denken bei einem Jeep an ein Auto, dass Ecken und Kanten hat, mit dem man im Sommer ferne Länder erkunden und zum Strand fahren kann, dass aber für den Alltag eher ungeeignet ist. Diesem Image hat Mitsubishi nun entgegengewirkt und mit dem L200 einen PickUp entwickelt, der mit seinen praktischen Vorzügen auch hierzulande zu überzeugen weiß.

Die Kooperation mit Milwaukee macht das Fahrzeug noch interessanter für Handwerker

Exterieur

Der Mitsubishi L200 ist mittlerweile in der sechsten Generation angekommen und diesmal hat es für ihn mehr als nur ein kleines Facelift gegeben. Wenig aggressive, eher rundliche Linien waren bisher sein Markenzeichen. Das hat sich jetzt geändert: Die Designer haben dem Pritschenwagen ein kräftigeres Gesicht verpasst, was ihn zu einer sehr imposanten Erscheinung macht. Zu der völlig neuen Optik tragen auch die steile, kantige Front, die um vier Zentimeter erhöht wurde und die flacheren Scheinwerfer bei. Den unteren Lufteinlass schmücken Chromleisten und die Radhäuser sind ausgestellt. Überhaupt wurden 50 Prozent der Teile erneuert, wodurch nicht nur die gesamte Karosserie eine deutlich maskulinere Formsprache erhalten hat. Lediglich die Kabine mit den Türen ist gleichgeblieben. Eine Besonderheit ist beispielsweise die geschwungene Linie, die die hinteren Türen von der Ladekante abgrenzt. Der 5,18 Meter lange Mitsubishi hat jetzt auf Wunsch an der Ladefläche am Heck eine Abdeckung oder sogar einen kompletten Aufbau zu bieten. Und hier zeigt sich auch gleich der Nutzwert: unter der Abdeckung sind fast 900 Kilo Zuladung möglich! Außerdem kann der Allradler mit der starr verbauten Anhängerkupplung bis zu 2,7 Tonnen ziehen. Damit lässt sich einiges an Baumaterial oder sonstigem Gepäck transportieren.

Sehr praktisch der seitliche Zugang zu den Werkzeugen

Interieur

Etwas zurückhaltender als bei der äußeren Erscheinung waren die Designer bei der Überarbeitung des Innenraums. Abgeändert wurde aber auch hier, beispielsweise an der im Alu-Look eingefassten Mittelkonsole. Dort findet man jetzt zusätzliche Stauflächen und mehrere USB-Ports vor. Das Gesamtbild wird durch Softtouch-Oberflächen und Ziernähte an Armlehne und Handbremse geprägt. Hinter dem Lederlenkrad befinden sich die sehr gut ablesbaren Rundinstrumente. Das optionale Automatikgetriebe ist absolut neu, denn die klassische Wandlerautomatik ist jetzt mit sechs Gängen ausgestattet. Auch bei den Assistenzsystemen wurde kräftig aufgefrischt und überarbeitet.

Motorisierung

Hier findet man die bedeutendste Neuerung des Mitsubishi L200, denn der bisherige 4N15-Diesel wurde durch einen 4N14 mit 2.268 Kubikzentimeter Hubraum abgelöst. Der 2,3-Liter-Vierzylinder hat eine Leistung von 150 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment. Damit schafft der L200 ein Toptempo von 174 km/h. Für den Sprint auf Tempo 100 braucht er 12,4 Sekunden. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 7,6 Litern pro 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 200 Gramm je Kilometer entspricht. Serienmäßig ist der Selbstzünder an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt, hinzu kommt ein manuell zuschaltbarer Vorderachsantrieb. Der Turbodiesel geht kraftvoll ans Werk und die rund zwei Tonnen schwere Last scheint dem Motor nicht das geringste auszumachen.

Auch die Kreissäge ist gut erreichbar durch das ausfahrbare Schlittenelement …

Fahrverhalten

Auf den ersten Metern unserer Probefahrt fühlten wir uns wie in einem LKW, denn Sitzposition, der Rundum-Ausblick und die Motorengeräusche sind für einen PKW eher untypisch. Sehr angenehm haben wir das enorme Platzangebot und die Sitze empfunden. So werden auch weite Strecken niemals unangenehm. Wir hatten bei unserer Ausfahrt viel Spaß, denn der L200 scheint dank seiner tollen Federung – hier sei auf die neue Dämpferabstimmung, die neuen Federpakete hinten und die geänderte Federrate vorne hingewiesen – über Straßen und Autobahnen hinweg zu schweben. Dass es hier und da mal etwas schaukelt gehört zu einem PickUp einfach dazu. Das Schaltgetriebe passt sehr gut zu diesem Fahrzeug. Der L200 reagiert spontan und hängt direkt am Gas. Überrascht waren wir auch von seiner Agilität, wenn es in Kurven ging. Selbst Schlaglöcher und Serpentinenfahrten meistert der L200 souverän, wenngleich man hier natürlich nicht denselben Fahrkomfort wie auf normaler Strecke erwarten darf. Sein Alleinstellungsmerkmal im Segment ist der aufwendige Super-Select-Allradantrieb, wodurch er sich nicht nur auf der Autobahn, sondern auch im Gelände wohl fühlt.

Fazit

Wer sich von der Masse der SUV-Fahrer abheben möchte, das Rustikale liebt oder eine riesige Ladefläche für den Transport benötigt, findet beim Mitsubishi L200 das richtige Auto. Durch sein neues, kraftvolles Design fällt er im Straßenverkehr auf. Dank zusätzlicher Assistenzsysteme und dem Dieselmotor nach aktuellsten Abgasnormen ist er auch technisch wieder auf dem neuesten Stand. Das Wichtigste aber: der Japaner ist ein richtiges Arbeitstier. Mit fast 900 Kilo Nutzlast lässt sich schon ordentlich was anfangen. Und wem das immer noch nicht ausreicht, kann durch die optionale Abdeckung der Ladefläche oder sogar dem kompletten Aufbau mit zusätzlichen Fenstern voll und ganz auf seine Kosten kommen.