Der Stachel sticht aus der Masse heraus (Kia Stinger 3.3 T-GDI AWD)

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Beim Kia Stinger (deutsche Übersetzung: Stachel) staunten wir nicht schlecht, was für riesige Fortschritte die Koreaner optisch und technisch gemacht haben. Hier wurde Mut bewiesen, sich von vorangegangenen Klein- und Kompaktwagen und SUVs mit sicherem Markterfolg abzugrenzen und neue Wege zu beschreiten. Herausgekommen ist ein großartiges Coupé mit einem kräftigen Motor.

Exterieur

Allein mit seinen Maßen von 4,83 Metern Länge, 1,87 Breite und 1,40 Meter Höhe weiß sich der Kia Stinger gut in Szene zu setzen. Die markante Front wurde recht breit gestaltet, was in Kombination mit den unteren Lufteinlässen ein perfektes Bild abgibt. Dazu vervollständigen die flachen, dezent in die Seite gezogenen Voll-LED-Scheinwerfer die ansprechende Frontansicht. Optimal dazu passt das Tagfahrlicht in Doppel-L-Lichtgrafik. Die Seitenlinie wurde so gestaltet, dass die Haube lang und das Heck kurz erscheinen. Dieser Eindruck wird durch das weit nach hinten angesiedelte Greenhouse noch verstärkt. Die Designer haben sich außerdem für markante Knicke unten an den Türen entschieden, wodurch die Seitenschweller stärker zur Geltung kommen. Im hinteren Bereich treffen eine abfallende Dachlinie und nach hinten ansteigende Fenster auf einen fließenden Heckspoiler. Die hier formschön integrierten Rückleuchten passen hier gut hinein.

Interieur

Innen geht es nicht weniger dynamisch zu. Die Materialienauswahl stimmt – so ist man hier beispielsweise von Leder und gebürstetem Aluminium in tadelloser Verarbeitung umgeben. Alle Instrumente und Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet. Das Cockpit gibt dem Fahrer Anlass zu Freude. Dazu tragen unter anderem ein griffiges unten abgeflachtes Sportlenkrad, ein schicker Automatik-Wählhebel und runde Lüftungsdüsen bei. Die sportlich ausgeformten Sitze geben guten Seitenhalt und viel Beinfreiheit. Außerdem sind sie beheizt und belüftet. Der Fahrersitz ist zusätzlich auf individuelle Bedürfnisse einstellbar. Platzmangel ist sowohl vorne als auch auf den hinteren Sitzen kein Thema. Fünf Personen können im Stinger mitreisen. Der Kofferraum fasst 406 Liter, bei umgeklappten Rückenlehnen lässt sich das Volumen auf 1.114 Liter erweitern. Zur Ausstattung gehören alle Dinge, die ein modernes Auto haben sollte: Head-Up-Display, Abstandsregeltempomat, Rückfahrkamera. Die Geräuschdämmung ist ausgezeichnet.

Motorisierung

Der V6-Benziner mit Biturbo-Aufladung wurde möglichst weit hinten platziert, um die Gewichtsverteilung zu optimieren. Außerdem haben die Koreaner dem Kia zwei Versteifungsstreben im Motorraum spendiert. Der Kia hat 3,3 Liter Hubraum, 370 PS und ein maximales Drehmoment von 510 Newtonmeter zu bieten. Die Kraftentfaltung verläuft kontinuierlichen bei sehr weichen Schaltübergängen der 8-Stufen-Automatik. In 4,9 Sekunden ist der Sprint von 0 auf 100 km/h geschafft. Seine Spitzengeschwindigkeit ist bei 270 km/h erreicht. Den Verbrauch gibt Kia mit 10,6 Liter auf 100 km an.

Fahrverhalten

Der Stinger fährt sich kraftvoll und sportlich. Dabei scheint dieses Auto völlig in sich selbst zu ruhen und bleibt auch dann noch entspannt, wenn er schnell durch die Kurven gejagt wird. Das ausgezeichnete Fahrwerk gleicht Bodenwellen mühelos aus. Die Lenkung ist präzise und die Acht-Gang-Automatik verrichtet ihre Arbeit tadellos und unaufgeregt. Vier Fahrprogramme stehen zur Verfügung: Eco, Comfort, Sport und Sport+. Im Ecomodus gleiten die Gänge beinahe ohne dass es der Fahrer merkt, durch das niedrige Drehzahlband. Ausgeglichen, aber jederzeit mit genügend Leistung präsentiert sich der Comfort-Modus. Im Sportprogramm scheinen Kraft und Schnelligkeit grenzenlos zu sein, weshalb er eigentlich ausreichen würde, um genügend Spaß beim Flitzen zu haben. In diesem Modus wird mit einem angenehm abgestimmten Stabilitätsprogramm gegengesteuert. Im Fahrprogramm Sport+ sind sämtliche Fahrhilfen abgeschaltet. Zusammen mit dem heckbetonten Allrad-Antrieb verlangt das dem Fahrer schon einige Konzentration ab, wenn er sehr flott unterwegs sein will.

Fazit

Kia hat ein elegantes Wohlfühl-Ambiente geschaffen, das man bei längeren Strecken schätzen lernt. Die Haptik hat sich so deutlich verbessert, dass man sich wie in einem Premiumfahrzeug aus der oberen Mittelklasse fühlt. Er ist eine wohltarierte Mischung aus Sportwagen und Limousine mit sportlichen Fahrleistungen.