Range Rover Evoque – Zu schön für diese Welt

0
16

Einfach schick! –das ist der erste Gedanke beim Anblick des neuen Range Rover Evoque. Mit dem Evoque hat man im britischen Gaydon voll ins Schwarze gängigen Geschmacks getroffen. Selten, dass man so knapp nach der Markteinführung einem Auto schon in derartiger Dichtheit begegnet. Pünktlich zum 40. Geburtstag seines großen Bruders Range Rover präsentierten die Briten den Thronfolger der Öffentlichkeit. Doch was unterscheidet das Baby von seinem Bruder, dem heute wohl prestigeträchtigste Geländewagen im Luxussegment? Kantig und kernig ist der Premium-Kraxler geblieben und auch seine Offroad-Fähigkeit ist ihm nach wie vor nicht abzusprechen. Aber eine deutliche Veränderung hat an seiner Front stattgefunden. Der neue Kühlergrill lässt den Evoque wesentlich breiter wirken und seine Frontscheinwerfer und Rückleuchten, die jetzt weit in die Flanken hinein gezogen sind, zeugen auch von seinem Facelifting.

Die strenge Seitenlinie des Offroaders wird durch eine Sicke betont, die sich schnurgerade von den Scheinwerfern über die Türgriffe bis zu den Rückleuchten zieht. Den Designern und Technikern ist es gelungen, bei Dynamik und Design kräftig nachzulegen. Mit 266 Zentimetern hat der Evoque zwölf Zentimeter mehr Radstand als der Ur-Range-Rover, ist aber ein paar Zentimeter kürzer. Und  leichter geworden ist er. Dank der Vollaluminium-Monocoque-Karosserie bringt der Brite je nach Modellversion bis zu 420 Kilogramm weniger auf die Waage. Die radikale Abspeckkur dürfte auch der Fahrdynamik des Wagens zugutekommen. Dem Verbrauch natürlich auch. Die neue Aluminium-Bauweise ist laut Land Rover 39 Prozent leichter als die bisher eingesetzte Stahlkarosserie. Der Fünftürer ist mehr als ein Lifestyle-Gefährt. Der Range Rover Evoque bietet mit seinem atemberaubenden, fließenden und modernem Design sowie mit einer immensen Funktionalität, überragenden Zugänglichkeit und außergewöhnlichen Vielseitigkeit einen Flitzer, der besonderen Klasse. Mit seinem Allradantrieb, Terrain-Response-System und großer Bodenfreiheit beweist er, dass er auch abseits befestigter Straßen nicht ins Schleudern kommt und sich im Gelände behaupten kann. Der Evoque ist mit seinem straff abgestimmten Fahrwerk aber auch auf purem Asphalt und kurvigem Terrain ein purer Freudenquell. Er untersteuert mild, lehnt sich bei schneller Kurvenfahrt sanft nach außen und ist sonst brav und unauffällig.

Die 190 PS des 2,2 Liter Vierzylinder-Turbodiesels machen ihn zum idealen Begleiter. Einfach und effizient sind per Knopfdruck vier Geländefahrprogramme wählbar, den Rest erledigt der Antrieb selbsttätig. Er leitet das passende Drehmoment nach hinten, bremst durchdrehende Räder einzeln ab und sorgt so dafür, dass der kleine Range selbst dort noch durchkommt, wo die meisten seiner Konkurrenten gar nicht erst hindürfen. Sein Verbrauch wird vom Werk mit 6,4 Litern pro 100 Kilometer angegeben, was auch in etwa hinkommt, wenn man sich nicht von der sehr knackig abgestimmten 6-Gang-Schaltung zum übermäßigen Herumrühren animieren lässt. Dass es Range Rover mit dem Evoque nicht auf alternde Landlords, sondern eher auf deren Spaß-liebende Enkel abgesehen hat, zeigt sich im Innenraum. Derart stylisch wird man in keinem anderen SUV empfangen: strenge Formen, Alu und Leder. Der Schaltstick ist so kurz, als entstammte er einem reinrassigen Sportwagen. Die stark konturierten Sitze vermitteln ein ähnliches Gefühl. Nur die hohe Sitzposition macht dann schnell wieder klar in welcher Kategorie Fahrzeug man sich eigentlich befindet. Überraschend groß ist auch das Kofferraumvolumen: 550 bis 1.350 Liter Fassungsvermögen bietet der Evoque. Hinzu kommen noch eine Reihe von Ablagen und Getränkehaltern, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen.

Bestnoten gibt es auch für sein Platzangebot und die ergonomische Ausstattung im Innenraum. Der Wohlfühlfaktor im Evoque ist schwer zu überbieten. Wen wundert es da, das bei dieser gelungenen Mischung aus Sportlichkeit, Eleganz und Robustheit, das Verlassen des Autos schwer fällt und man sich bereits auf die nächste Fahrt freut?