Heilige Räume – Räume des Glaubens

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Fast ausnahmslos verspüren die Kulturen der Menschheit das Bedürfnis, zu glauben und Orte zu schaffen, die das Glaubensbild fassen oder kommunizieren. Glaube hat unzweifelhaft zu den größten Kulturleistungen der Menscheit geführt. Der Wechsel vom heiligen Ort zum heiligen Raum stellt auch eine der tiefgreifendsten Veränderungen im Umgang mit Raum dar. Der in der Natur integrierte Kultort, z.B. das Thingvellir in Island, wird gewandelt zum artifiziellen und inszenierten Raum. Die Inszenierung existiert auch in den Naturheiligtümern, jedoch wird sie in dem Moment unabdingbar, in dem ein Sakralraum entsteht. Beispiele hierfür sind das “Haus des Wassers” in Eridu, die Tempel der griechischen Poleis und die römische Urbs. Im Gottesdienst der frühchristlichen Gemeinden in den Katakomben Roms wird die Inszenierung für kurze Zeit abgelegt. Die liturgischen Treffen in den Häusern der einzelnen Gläubigen sind konspirativ, die Existenz eines Altars kann den Tod [in der Arena] zur Folge haben. Die Darstellung der Leiden des Herrn sind krude Bilder an den Wänden der Kanalisation. Mit der Akzeptanz und Einführung als Staatsreligion tritt die christliche Kirche das Erbe der Inszenierung an, indem sie die vakanten Sakralräume annektiert. Zeitgleich beginnt ein bis heute andauerndes Wechselspiel mit profanen Raumstrukturen. Industriebauten wie die Sayner Hütte, Konsumbauten und Banken beziehen starke Impulse aus dem Sakralbau. In anderen Kulturen entsteht sakraler Raum aus grundlegend anderen Strukturen und zumeist in enger Verbindung mit der umgebenden Landschaft. Sportstätten als Sakralräume sind seit den mesoamerikanischen Ballfeldern, z.B. um Chichén Itzá, bekannt. Dass Sportereignisse im Stadion sakral wirken können, ist mittlerweile auch bei uns anerkannt. Der unüberschaubare Weg des Lebens und Glaubens wird im Buddhaschrein von Borobudur auf Java thematisiert. Von unten ist die Spitze und von oben die Basis nicht zu sehen. Die Verbindung zwischen Glaube und Gesellschaft, exemplarisch in den Hopi- und Navajodörfern, ist außerhalb des Christentums deutlich stärker, im Bau der Moscheen untrennbar. Seit der Aufklärung wurde der Glaube diskreditiert, seine Bauten nutzlos. Das menschliche Bedürfnis nach einem Sinn im Leben besteht jedoch weiterhin. Der Heterogenisierung unserer Gesellschaft steht mit der Kirche und deren Räumen ein vermeintlich sehr inflexibles Konstrukt gegenüber: Gerade die großen Kirchen bestimmen sehr oft über ihr Dogma den Raum und was darin passieren soll, was jedoch die Gläubigen immer weniger anspricht – sie fühlen sich oft bevormundet und wollen selbst entscheiden Das Bedürfnis nach Inszenierung ist von der Gemeinde auf den Einzelnen übergegangen und gerät hier zum Dilemma. Die eigene Hochzeit wird an einem als besonders geeignet empfundenen Ort zelebriert. Die Gäste werden mitgebracht. Dass hierbei das Event vor den Glaubensakt rückt, wird von den Feiernden nicht als Problem wahrgenommen. Ein Bezug zur Heimatgemeinde als Gemeinschaft der Gläubigen existiert ohnehin kaum noch. Mit anderen Gemeindeformen versucht die katholische Kirche diesem Denken Rechnung zu tragen und, frei nach 1. Petr. 2,5, eine “Gemeinde der lebenden Steine” zu schaffen – eine Gemeinde, in der in einem Zentralraum alle aktiv zum Gottesdienst beitragen. Infolge dessen leidet die Kirche seit dem 2. Vatikanischen Konzil für ihre Gegner unter Formlosigkeit, freundlichem Getue und bemitleidenswerter Rührseligkeit. In welcher Form kann sakraler Raum heute diesem Dilemma entgegen wirken? Ein mögliches Instrument scheint die Vermittlung durch künstlerische Reinterpretation zu sein. 1995 veranstaltete James Lee Byars in St. Peter, Köln die “White Mass”.Ein kultisches Experiment, bei dem der Priester zum Altar, zum Performance-Künstler wird. 2004 wird, wieder in St. Peter, ein “Altar”, das “Curuz-Altare” von Eduardo Chillida, von der katholischen Kirche zum Kunstgegenstand zurückgestuft. Das dreigeteilte Kreuz-Altar-Objekt hatte auf die Altarplatte verzichtet und den Priester dazu angehalten, diese Leere performativ zu füllen. Künstler können und müssen das tun, was der katholisch geprägte Kirchenraum nicht mehr kann: unangenehme existenzielle Fragen stellen oder auslösen. In diesem Kontext steht auch die Frage nach einem Leitbild der Kirchenbauten in einer bilddurchfluteten Welt. War in der Romanik die Kirchenburg, in der Gotik das himmlische Jerusalem jeweils das Bild der Kirche, so tut heute vielleicht eine Bildlosigkeit Not. Die 1998-2002 errichtete St. Canisius-Kirche in Berlin Charlottenburg ist ein solcherart bildloses Gebäude. Licht und Schatten stimulieren den Besucher dazu, seine eigenen Inhalte zu generieren. Die Ise-Schreinanlage ist 2000 Jahre alt und keine 20. Alle 20 Jahre werden die Tempel und Schreine baugleich völlig neu, völlig gleich hergestellt. Was aus bautechnischen Gründen in Japan passiert kann vielleicht dazu dienen, uns ein neues und gleichzeitig uraltes Bild der Kirche zurückzugeben: Indem wir gemeinsam unsere Kirche erbauen. Die Arbeitsinitiative Kirchentrojaner macht dies seit 2007 in der Stuttgarter Martinskirche. Zwischen Palmsonntag und Pfingsten gestalten Jugendliche in einem Workshop mit den Architekten und Künstlern zusammen den Kirchenraum. – Schafft es die Kirche nicht, Menschen mit ihrem (Raum-)Programm anzuziehen, muss sie wieder dahin gehen wo Menschen sind. Fußballstadien, Autobahnraststätten, Shopping-Malls oder Großereignisse sind sicher nicht die falschen Orte. Paul Mocanu Heilige Räume Moderne Sakralarchitektur http://www.zeit.de/kultur/2011-03/fs-religioese-architektur

Architekturreise: Salvador da Bahia

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Fortsetzung des Artikels von Farzin Bandarchian von Seite 6 aus AFA 3/2012
… Die innovative und einzigartige Dachkonstruktion des Stadions mit den modernsten Materialien schafft eine anregende Atmosphäre im Inneren. Der Entwurf nimmt das alte teilweise baufällige Stadion ins Gesamtkonzept mit auf und verbindet so die unterschiedlichen architektonischen Elemente miteinander, wodurch nach außen hin eine unverwechselbare Charakteristik geschaffen wird. Ein weiteres besonderes Merkmal des neuen Stadions ist die zu einem See im Süden hin geöffnete Fassade, was zudem auch eine angenehme Belüftung ermöglicht. Der Entwurf des Architekturbüros Schulitz + Partner in Zusammenarbeit mit Setepla (Sao Paulo) ist aus einem internationalen Wettbewerb des Bundesstaates Bahia hervorgegangen. Marcio Kogan gelang es alleine auf Basis des jahrhundertealten Wissens der traditionellen brasilianischen Architektur ein Haus zu entwerfen, das ökologisch und modern ist aber ohne modernste Technik und komplexe CAD Software auskommt. Der vom Meer kommende Wind wird eingefangen und schafft eine unglaublich angenehme Atmosphäre in den Räumen, die um einen zentralen Patio angeordnet sind. In Kombination mit einfachen Materialien aus der Region entsteht ein elegantes Haus Ideal für das Klima in Salvador da Bahia.

Innovative Design for Irish Skies: Dublin’s Outdoor, Indoor Space

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Es gibt ein Sprichwort in Irland, dass man „vier Jahreszeiten an einem Tag“ erleben kann – von der warmen Frühlingssonne zu intensivem Sommerlicht und von lebhaften Herbststürmen zu einem plötzlichen winterlichen Regenschauer. Da sich das Wetter in Irland ständig ändert, wurde die irische Firma von Seán Harrington Architects damit beauftragt, eine innovative Lösung für eine faltbare Überdachung eines beliebten öffentlichen Platzes in Dublins Temple Bar District, dem bedeutendsten touristischen Viertel der Stadt, zu entwerfen. Das Wahrzeichen „Umbrella Project“ wurde vor kurzem von der deutschen Firma MDT-tex, Weltmarktführer und innovativer Produzent im Bereich textiler Outdoor-Architektur, in Dublins trendigem Temple Bar District installiert. Zuvor legten die vier Schirme eine viertägige Reise von Deutschland, wo sie entwickelt und produziert wurden, nach Irland zurück. Das maßgeschneiderte Design besteht aus einer 21 Meter hohen Stahlkonstruktion, die eine asymetrische, geneigte Membran trägt, die ungefähr 11×14 Meter misst. Dadurch, dass die Membran in geschlossenem Zustand durch die Schirmstreben verdeckt ist, wirken die Schirme wie elegante, schlanke Objekte von skulpturaler Schönheit, die in den Himmel reichen. Nach einer Öffnungszeit von etwa sieben Minuten überlappen die vier Schirme wie Blumen und ermöglichen eine kontinuierliche Abdeckung von Meeting House Square, dem Herzen kultureller Veranstaltungen im Außenbereich in Dublin. Werden die Schirme von oben angestrahlt, kann der darunter liegende Platz durch das transluszenteTeflongewebe atmosphärisch in verschiedenen Farben beleuchtet werden. Lautsprecher sowie Wasserablauf und Stromzufuhr sind in den Schirmen integriert und ermöglichen eine maximale Benutzerfreundlichkeit. Das 2,4 Millionen Euro-Projekt wurde von Temple Bar Cultural Trust (TBCT) in Auftrag gegeben und im Anschluss an einen öffentlichen Wettbewerb anlässlich des 20. Jahrestages der Restaurierung von Temple Bar durch das Irish Tourist Board finanziert. Meeting House Square ist Dublins wichtigster öffentlicher Kulturbereich, der eine breite Palette von Außenveranstaltungen, angefangen von Biomärkten und Freilichtbühnen bis hin zu beliebten Filmvorführungen und Konzerten, beheimatet. In der Vergangenheit waren solche Veranstaltungen stets abhängig vom (irischen) Wetter und mussten oftmals abgesagt werden. Dermot McLaughlin, Geschäftsführer von TBCT, merkte zum Design des Projekts an: „Unser Ziel war es, das Gefühl von Offenheit im Außenbereich, das Charakteristikum von Meeting House Square, beizubehalten. Deshalb musste sich die Struktur der Schirme in die bereits vorhandene moderne Architektur einfügen und wir sind sehr froh, Seán Harrington Architects in die Liste der herausragenden Architekten, deren Arbeit durch Meeting House Square definiert wurde, aufzunehmen.“ Seán Harrington bemerkte: „Durch die enge Zusammenarbeit mit unserem deutschem Partner MDT und die tatkräftige Unterstützung unseres Kunden haben wir gemeinsam eine innovative, einzigartige, anspruchsvolle und wunderbar technisierte Lösung gefunden, die dazu beitragen wird, das große Potential dieses öffentlichen Platzes der Stadt zu verwirklichen und den Bereich „wetterfest“ zu machen!“ Dick Gleeson, Chefplaner von Dublin City Council lobte das Projekt: „Die wunderbaren neuen skulpturalen Säulen und Traumfänger spiegeln der Geist der Stadt wider und bringen Dublins Bekenntnis zu Innovation und Fortschrittlichkeit zum Ausdruck. Meeting House Square ist jetzt geöffnet für Business und Vergnügen! Großschirme von MDT setzen neue Akzente Das gerade von der Hardheimer Firma MDT fertig gestellte Projekt „Meetinghouse Square Dublin“- Kulturtreffpunkt lässt die Einwohner in Dublin staunen. Hier installierte MDT eines seiner neuesten Outdoor-Projekte: eine riesige Überdachung von vier überlappend angeordneten Großschirmen des Typs E (Tulpenschirm) mit einer Größe von 14,5 x 11 Meter und einer Höhe von 18 Meter im geöffneten Zustand. Die Membran wurde mit einem der neuesten innovativen PTFE-Gewebe ausgestattet, um eine Langlebigkeit zu gewährleisten. Nicht nur die Membran wurde auf Haltbarkeit getestet, sondern die gesamte Konstruktion musste sich dem Windkanal unterwerfen, um auch bei diesen Dimensionen eine entsprechende Sicherheit für die Besucher des Kulturtreffpunktes in Dublin zu gewährleisten.

VW Phaeton Lang 3.0 TDI – Luxus fürs Volk

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Mit dem Phaeton ist Volkswagen in der Luxusklasse angekommen! Das Projekt des Volkswagen-Konzerns – endlich vom Image des Autos für den kleinen Mann wegzukommen und  in die obere Liga aufzusteigen – ist geglückt. Mächtig, elegant und im Wortsinn erstklassig präsentieren die Wolfsburger ihren Luxus-Primus. Die Bezeichnung Phaeton geht auf den gleichnamigen Sohn des Sonnengottes Helios zurück. Hergestellt wird der Phaeton überwiegend in Handarbeit in der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Mögen die Spötter über den Luxus-VW lachen, in Sachen Verarbeitungsqualität und Komfort braucht der Phaeton keine Vergleiche zu scheuen. Immerhin gilt der Phaeton schon heute als Geheimtipp für alle, die zum vernünftigen Preis in die Luxusklasse aufsteigen wollen. Der Auftritt jedes Phaeton mit seiner gestreckten Karosserieform, dem klassischen Heck und der filigranen Front ist elegant, zurückhaltend, modern und erst auf den zweiten Blick irgendwie mächtig. Inzwischen hat der Phaeton sein zweites Facelifting hinter sich und die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind exzellent. Die Überarbeitung beschränkte sich allerdings vorwiegend auf die Optik. So lässt eine neue Frontpartie mit verchromtem Kühlergrill das VW-Flaggschiff deutlich breiter wirken. Den serienmäßigen Bi-Xenon-Scheinwerfern spendierte der Konzern LED-Abbiegelicht, und am Heck sorgen ein neuer Stoßfänger und die bekannten LED-Rückleuchten für ein zeitgemäßes Standing.  Zudem sorgen viel Chromzierrat und die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen bereits in der Serienausstattung für eine gehobene Optik. Ansonsten gibt der Phaeton das gewohnte Bild ab: tadellose Verarbeitung, gutmütiges Fahrwerk, komfortable Luftfederung. Spurhalte- und Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung per Frontkamera sowie ein Festplattennavi mit großem Touchscreen sorgen optional für den standesgemäßen Komfort. Die spürbarste technische Veränderung ist eine neue Bremsanlage, die im kalten und warmen Zustand mit jeweils gut 35 Metern im Test sehr ordentliche Werte ablieferte. Auch der Dreiliter-TDI wurde leicht überarbeitet, um den Normverbrauch von 9,0 auf 8,5 Liter zu drücken und mit 90 Litern Tankvolumen kann man so einige Zeit unterwegs sein. Der Phaeton ist eine Oberklasse-Limousine ohne Allüren, ausgestattet mit allen aktuellen Assistenz-Systemen. Der Wagen besticht mit Wertigkeit, ohne mondän oder aufgesetzt zu wirken. Vielleicht keine schlechten Eigenschaften, um im schwieriger werdenden, gehobenen Marktsegment zu punkten. Dank seiner üppigen Außenmaße erfüllt der Phaeton ein weiteres wesentliches Kriterium seiner Klasse: selbst für großgewachsene Passagiere ist das Platzangebot tadellos. Das Angebot an Kopf-, Bein-, Schulter- oder Ellenbogenfreiheit ist schlichtweg beeindruckend. Für Komfort sorgt außerdem die elektrohydraulische Kofferraumklappe. Per Fernentriegelung im Innenraum oder am Zündschlüssel lässt sich der Kofferraum öffnen, ohne dass man sich die Finger schmutzig machen muss. Das Kofferraumvolumen beträgt 500 Liter. Der kultivierte und leise arbeitende, drei Liter große Sechs-Zylinder-Diesel leistet 225 PS, was sich zunächst nicht viel für einen Koloss mit 2,2 Tonnen Leergewicht anhört. Doch die 450 Nanometer maximales Drehmoment tun das ihre um davon überzeugen zu können, dass der Wolfsburger mit Geburtsstätte Dresden alles andere als schwach auf der Brust ist. In 8,9 Sekunden reißt er die 100-km/m Marke. Das maximale Drehmoment liegt bei gerade einmal 1.400 U/min an – das ist Bestwert. Serienmäßig geht die Kraft bei jedem Phaeton an alle vier Räder. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 232 km/h. Traktionsprobleme kennt der Wolfsburger nicht. Und sauber ist er auch: er besitzt die Abgasnorm Euro-4 und Partikelfilter. Um die Sicherheit muss man sich in dieser Klasse keine Sorgen machen. Zahlreiche Airbags sind ebenso selbstverständlich wie ESP, ABS und aktive Kopfstützen. Im Phaeton gleitet es sich nach außen etwas schlichter, aber im Inneren schwelgen Fahrer und Passagiere im Luxus. Die Materialien, die Verarbeitung, aber auch Ambiente und Raumgefühl könnten besser kaum sein.

Volvo C70 D3 – Alter Schwede, neue Einstiegsmotorisierung

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Diese Cabrio-Saison ist noch längst nicht vorbei und die nächste kommt bestimmt. Wer da mithalten und einen starken Auftritt hinlegen möchte, setzt mit dem Volvo C70 D3 Inscription auf das richtige Rennpferd. Ob an der Côte dÁzur oder auf heimatlichen Straßen – mit diesem Eyecatcher kann man sich überall sehen lassen. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Volvo unzerstörbare Straßenkreuzer für Pädagogen mit Pullundern bauten. Mit seinen anmutigen und eleganten Rundungen wirkt der Inscription wie ein teures Mode-Accessoire und zieht neidische Blicke magisch an. Das Exterieurdesign des limitierten Sondermodells wird geprägt durch den lackierten Kühlergrill und exklusive, schwarze 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. Außerdem haben die Schweden dem C70 nun noch  eine gelungene Einstiegsmotorisierung verpasst. Somit ist der D3 Diesel jetzt 150 PS stark. Der neu entwickelte 2,0-Liter-Motor erfüllt zudem die Euro-5-Norm und soll Effizienz mit hoher Fahrleistung verbinden. Erfreulich ist außerdem der Besuch an der Tankstelle, denn der Schwede begnügt sich mit durchschnittlich 6,7 Litern Diesel auf 100 Kilometern und hat dabei einen CO2-Ausstoß von 155 g/km: ein guter Wert. Das Automatikgetriebe schaltet angenehm früh, ist treffend abgestimmt und schaltet nicht bei jedem kleinen Tritt aufs Pedal runter, sondern nutzt das Drehmoment, wie es auch ein handschaltender Fahrer tun würde. Diese Motor-Getriebekombination ist mit ihrem starken Antrieb sensationell. Und das Interieur? Kann es mit dem flotten Äußeren standhalten? Ein klares Ja! Im Innenraum setzt sich die dynamische Struktur mit klaren Linien und zahlreichen exklusiven Features fort. Die nahezu frei schwebende Mittelkonsole in Alu-Optik sorgt optisch noch für einen weiteren Schuss an Sportlichkeit und die Bedienung des Tempomaten über das Lenkrad funktioniert hervorragend direkt. Die Verarbeitung ist tadellos und der skandinavische Purismus wohltuend für Augen und Hände.  Sitze mit Sovereign Hide Lederpolstern und die mit Leder bezogene Armaturentafel sorgen zusätzlich für ein sportlich-elegantes Ambiente und einen guten Seitenhalt. Dank der hohen Verwindungssteifigkeit reagiert das moderne Fahrwerk des Volvo C70 sofort auf die unterschiedlichsten Straßenbeschaffenheiten und seine Bremsen greifen schnell. Aufgrund seiner automatischen Fahrwerksregelung vermittelt er selbst in scharfen Kurven noch ein großes Sicherheitsgefühl  und hält genügend Reserven für ein flottes Anfahren bereit. Die exakt ansprechende elektrohydraulische Servolenkung sorgt für hohe Lenkpräzision und somit für ein neutrales Kurvenverhalten. Beim Zwischensprint und bei Überholmanövern kann man voll auf die Leistung des Volvos setzen. Und, wer nicht nur Wert auf die Schönheit des Autos, sondern auch auf seine eigene legt, wird den C70 lieben, denn selbst bei geöffnetem Verdeck sitzt die Frisur auch bei hohem Tempo noch problemlos. Die Windgeräusche im Innenraum sind sehr akzeptabel. Der kernige Dieselsound des Fünfzylinders mit seinem pfeifenden Turbo ist für ein Cabrio wirklich mal etwas Neues und ist deshalb besonders reizvoll.  Geschlossen präsentiert sich der C70 absolut ruhig. Selbst auf der Autobahn dringen keine Windgeräusche in den Innenraum. Der C70 ist ein eleganter Verwandlungskünstler. Sein Metallklappdach macht das Cabrio binnen Sekunden zum wetterfesten Coupé und das elektrische Verdeck mit seinem aufwendigen Verdeckmechanismus sorgt nach wie vor für einen Show-Effekt. Egal, ob offen oder geschlossen, der C70 bietet immer genügend Raum für vier Erwachsene und höchsten Fahrkomfort. Die Passagiere im Fond werden mit einem großzügigen Raumangebot verwöhnt. Weitere Sicherheitsextras beim C70 sind die Kopf- und Schulterairbags in den Türen sowie das Überschlag-Schutzsystem ROPS.  Ins Kofferraumabteil passen wie üblich bei geöffnetem Verdeck zwei kleine Trolleys.  Bei geschlossenem Verdeck sind auch noch einige Bierkisten drin. Für einen Cabrio ein völlig ausreichendes Platzangebot. Das macht den sportlichen Schweden zu einer interessanten Reiselimousine. Insgesamt betrachtet ist der Inscription ein gemütlicher Cruiser, der nicht an jeder Ecke steht.

Range Rover Evoque – Zu schön für diese Welt

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Einfach schick! –das ist der erste Gedanke beim Anblick des neuen Range Rover Evoque. Mit dem Evoque hat man im britischen Gaydon voll ins Schwarze gängigen Geschmacks getroffen. Selten, dass man so knapp nach der Markteinführung einem Auto schon in derartiger Dichtheit begegnet. Pünktlich zum 40. Geburtstag seines großen Bruders Range Rover präsentierten die Briten den Thronfolger der Öffentlichkeit. Doch was unterscheidet das Baby von seinem Bruder, dem heute wohl prestigeträchtigste Geländewagen im Luxussegment? Kantig und kernig ist der Premium-Kraxler geblieben und auch seine Offroad-Fähigkeit ist ihm nach wie vor nicht abzusprechen. Aber eine deutliche Veränderung hat an seiner Front stattgefunden. Der neue Kühlergrill lässt den Evoque wesentlich breiter wirken und seine Frontscheinwerfer und Rückleuchten, die jetzt weit in die Flanken hinein gezogen sind, zeugen auch von seinem Facelifting. Die strenge Seitenlinie des Offroaders wird durch eine Sicke betont, die sich schnurgerade von den Scheinwerfern über die Türgriffe bis zu den Rückleuchten zieht. Den Designern und Technikern ist es gelungen, bei Dynamik und Design kräftig nachzulegen. Mit 266 Zentimetern hat der Evoque zwölf Zentimeter mehr Radstand als der Ur-Range-Rover, ist aber ein paar Zentimeter kürzer. Und  leichter geworden ist er. Dank der Vollaluminium-Monocoque-Karosserie bringt der Brite je nach Modellversion bis zu 420 Kilogramm weniger auf die Waage. Die radikale Abspeckkur dürfte auch der Fahrdynamik des Wagens zugutekommen. Dem Verbrauch natürlich auch. Die neue Aluminium-Bauweise ist laut Land Rover 39 Prozent leichter als die bisher eingesetzte Stahlkarosserie. Der Fünftürer ist mehr als ein Lifestyle-Gefährt. Der Range Rover Evoque bietet mit seinem atemberaubenden, fließenden und modernem Design sowie mit einer immensen Funktionalität, überragenden Zugänglichkeit und außergewöhnlichen Vielseitigkeit einen Flitzer, der besonderen Klasse. Mit seinem Allradantrieb, Terrain-Response-System und großer Bodenfreiheit beweist er, dass er auch abseits befestigter Straßen nicht ins Schleudern kommt und sich im Gelände behaupten kann. Der Evoque ist mit seinem straff abgestimmten Fahrwerk aber auch auf purem Asphalt und kurvigem Terrain ein purer Freudenquell. Er untersteuert mild, lehnt sich bei schneller Kurvenfahrt sanft nach außen und ist sonst brav und unauffällig. Die 190 PS des 2,2 Liter Vierzylinder-Turbodiesels machen ihn zum idealen Begleiter. Einfach und effizient sind per Knopfdruck vier Geländefahrprogramme wählbar, den Rest erledigt der Antrieb selbsttätig. Er leitet das passende Drehmoment nach hinten, bremst durchdrehende Räder einzeln ab und sorgt so dafür, dass der kleine Range selbst dort noch durchkommt, wo die meisten seiner Konkurrenten gar nicht erst hindürfen. Sein Verbrauch wird vom Werk mit 6,4 Litern pro 100 Kilometer angegeben, was auch in etwa hinkommt, wenn man sich nicht von der sehr knackig abgestimmten 6-Gang-Schaltung zum übermäßigen Herumrühren animieren lässt. Dass es Range Rover mit dem Evoque nicht auf alternde Landlords, sondern eher auf deren Spaß-liebende Enkel abgesehen hat, zeigt sich im Innenraum. Derart stylisch wird man in keinem anderen SUV empfangen: strenge Formen, Alu und Leder. Der Schaltstick ist so kurz, als entstammte er einem reinrassigen Sportwagen. Die stark konturierten Sitze vermitteln ein ähnliches Gefühl. Nur die hohe Sitzposition macht dann schnell wieder klar in welcher Kategorie Fahrzeug man sich eigentlich befindet. Überraschend groß ist auch das Kofferraumvolumen: 550 bis 1.350 Liter Fassungsvermögen bietet der Evoque. Hinzu kommen noch eine Reihe von Ablagen und Getränkehaltern, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen. Bestnoten gibt es auch für sein Platzangebot und die ergonomische Ausstattung im Innenraum. Der Wohlfühlfaktor im Evoque ist schwer zu überbieten. Wen wundert es da, das bei dieser gelungenen Mischung aus Sportlichkeit, Eleganz und Robustheit, das Verlassen des Autos schwer fällt und man sich bereits auf die nächste Fahrt freut?